Um zu verstehen, wie ein Heißluftballon funktioniert, ist es zunächst wichtig zu wissen, woraus er besteht. Wir stellen Ihnen die einzelnen Teile eines Ballons vor und erklären Ihnen deren Funktionen.
Die Hülle
Der wichtigste Teil des Heißluftballons ist die Hülle. Diese besteht aus verschiedenen Leinen, Lastgurten und aus dem Stoff. Der Ballon hat an der Spitze der Hülle eine Öffnung, den sogenannten Parachute, der während der Fahrt normalerweise verschlossen ist.
Diesen kann der Pilot mit Leinen herunterziehen und öffnen, um definiert Luft rauszulassen und so den Ballon zum Sinken zu bringen. Der Stoff, aus dem die Hülle hergestellt wird, ist entweder aus Polyamid-Material oder aus Polyester, die beide ähnlich schwer sind und ähnliche Eigenschaften aufweisen.
Das Unterteil
Brenner
Zum Heißluftballon gehört außerdem der Brenner, der die Flamme erzeugt und somit in etwa der „Motor“ des Ballons ist. Der Brenner befindet sich über dem Korb, in einem Rahmen aufgehängt, der durch Polyester-Stangen abgestützt wird. An diesen Stangen werden die Brennstoffleitungen in den Korb geführt. Alle Leitungen sind natürlich entsprechend geschützt, damit sie keinen Schaden nehmen können. Ein normaler Passagierballon hat immer zwei Brenner, die beide auch benutzt werden während einer Fahrt.
Normalerweise geht bei einer gut gewarteten Technik der Brenner während der Fahrt nicht aus. Sollte dies aber doch einmal geschehen, ist es kein Problem, da mit dem anderen Brenner problemlos weitergefahren werden kann.
Neben den gängigen Brennermodellen gibt es den sogenannten „Kuhbrenner“. Dieser ist besonders leise, aber auch weniger leistungsstark. Er wird vor allem dann verwendet, wenn der Ballon über Tieren fährt und der Ballonfahrer diese nicht erschrecken möchte.
Korb
Dann ist da noch der Korb, und dieser besteht meistens aus einer Kombination von Weide und Kooboo, Palambang (Rattangeflechte) oder tahitianischem Schilfrohr. Diese Materialien sind extrem langlebig und stabil, denn Ballonkörbe müssen einer großen Belastung standhalten können.
Der Korb hat meistens einen Metallrahmen, den Sie aber von außen nicht sehen können. Einige Körbe haben feste Bodenplatten, andere sind ebenfalls geflochten. Dieser Unterschied wirkt sich aber nicht auf die Qualität aus.
Zudem befinden sich unterhalb des Korbes Kufen, damit er besser gezogen werden kann. Im Korb selbst befindet sich außerdem ein Fluginstrument, mit dem die Temperatur, die Höhe und die Schnelligkeit der Steigung gemessen werden. Ein Pilot hat außerdem immer ein Funkgerät, über das er mit dem Verfolger verbunden ist, und ein GPS-Gerät dabei.
Propangas-Flaschen & Ventile
Im Korb, an den Seiten befestigt, befinden sich die Propangas-Flaschen. Diese sind entweder aus Aluminium oder aus Edelstahl gefertigt und über einen Schlauch mit dem Brenner verbunden. In den Propangas-Flaschen befindet sich Flüssigpropan, das eine sehr hohe Energiemenge aufweist. Auf den Flaschen findet man eine Füllstandsanzeige und darüber die Ventiltechnik.
Über eines dieser Ventile befüllt man die Flasche mit neuem Propan, über das andere Ventil gelangt das Propan zu dem Brenner. Während einer Ballonfahrt befinden sich rund 150 Liter Flüssiggas an Bord. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Propangas-Flaschen gut verschlossen sind.
Natürlich haben wir für Ihre Sicherheit auch immer einen Erste-Hilfe-Kasten, Feuerlöschdecken und einen Feuerlöscher an Bord des Ballons.
Funktion eines Heißluftballons
Nachdem Sie nun wissen, wie ein Heißluftballon aufgebaut ist, möchten wir Ihnen noch erklären, wie er funktioniert:
Technische Erklärung
Der Pilot öffnet das Hauptfahrventil, damit das Gas aus den Propangas-Flaschen durch die Verdampferspiralen des Brenners strömen kann. Hier wird das Gas erhitzt und der Druck dadurch erhöht. Es strömt aus den Brennerdüsen und wird durch die sogenannte Pilotflamme entzündet. Die Pilotflamme ist eine kleine Flamme, die während der Fahrt immer brennt. Meistens wird sie über ein eigenes Ventil mit gasförmigem Propan versorgt. Durch das Entzünden des Gases über die Pilotflamme wird nun erhitzte Luft in die Hülle geblasen.
Physikalische Erklärung
Diese Luft, die dann quasi in der Hülle gefangen ist, ist sehr viel wärmer und hat somit eine geringere Dichte als die Umgebungsluft. Die physikalischen Gesetze ermöglichen es, dass ein Körper (also in diesem Fall der Ballon) mit einer geringeren Dichte, der sich in einem Körper mit einer höheren Dichte (der Umgebungsluft) befindet, Auftrieb erhält. Deshalb steigt der Ballon in die Luft - die Auftriebskraft wirkt der Schwerkraft, also dem Gewicht des Ballons, entgegen.
Steigen, Landen, Steuern
Sobald der Pilot also den Brenner betätigt und die Hülle ausreichend mit warmer Luft gefüllt ist, steigt der Ballon nach oben. Zum Landen muss der Pilot Luft ablassen. Dies erfolgt über den Parachute an der Spitze der Ballonhülle. Der Pilot zieht an einer Leine, die mit dem Parachute verbunden ist. Dadurch öffnet sich dieser und die Luft kann abgelassen werden. Der Ballon sinkt langsam ab. Der Pilot kann aber auch abwarten, bis die Luft in der Hülle langsam abkühlt und sich der Ballon dadurch automatisch absenkt. Mit dem Parachute geht dies allerdings schneller. Ein Heißluftballon kann nicht wie ein Flugzeug gezielt gesteuert werden. Stattdessen kann der Pilot mit Hilfe von Windrichtungen und –Geschwindigkeiten den Ballon sinken oder steigen lassen, um die Winde für das Annähern an sein Ziel zu nutzen.
Prüfung und Instandsetzung der Ballone
Heißluftballone müssen laut gesetzlicher Vorschrift jedes Jahr einmal auf ihre Luftfahrtauglichkeit überprüft werden. Dadurch wird vor allem ihre Sicherheit gewährleistet, denn ein beschädigter Ballon würde keine Zulassung zum Fahren erhalten. Wir sind neben dem Ballonfahren auch der größte Luftfahrttechnische Betrieb in Europa. Zwei unserer Mitarbeiter sind vom Luftfahrtbundesamt zugelassene Prüfer für Heißluftballone, wir sind also so etwas wie der „TÜV“ für Ballone. Daher kommen viele Ballonfahrer jedes Jahr zu uns und wir sehen uns alle Teile des Materials genau an. Häufig müssen dabei einige Reparaturen und Instandsetzungen durchgeführt werden.
Jedes Teil wird auf Herz und Nieren geprüft
Wir prüfen die Ventilleinen und die Ventile, wie auch die Porosität des Stoffes. Durch die Hitze, die Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit, mit der die Hülle ständig konfrontiert wird, verschleißt sie nach einer gewissen Zeit. Wenn die Porosität oder die Beschädigung der Hülle zu hoch sind, müssen wir Stoffbahnen austauschen. Für den Austausch eines Feldes benötigen wir ca. 2,5 Stunden, da der Austausch von Stoffbahnen sehr viel aufwendiger ist, als eine komplette Hülle neu zu nähen.
Anschließend wird der Brenner von uns fachmännisch gecheckt. Dabei machen wir Funktionsproben, die auch mal bis zu acht Stunden pro Brenner andauern können.
Der Korb wird natürlich ebenfalls überprüft und wir schauen uns dabei die Struktur der Flechtungen an und untersuchen die Stahlseile, an denen der Korb hängt. Auch hier führen wir gegebenenfalls Instandsetzungen durch. Und zu guter Letzt werden das Funkgerät und alle weiteren Zubehörteile des Ballons untersucht und geprüft.