Dieter Plähn
Um die wichtige Aufgabe des „Verfolgers“ besser verstehen zu können, gewährt uns Dieter Plähn ein paar Einblicke in seine tägliche Arbeit.
Was genau macht ein Verfolger?
Ich fahre unseren Land Rover Discovery zunächst mit dem Ballon hinten im Anhänger zum Startplatz. Dort helfe ich beim Aufrüsten des Ballons, das heißt, ich lege die Hülle meistens gemeinsam mit den Passagieren aus, trage den Ventilator und den Korb mit auf den Platz und helfe beim Aufbau des Ballons. Ich bin nach dem Start per Funk mit dem Piloten verbunden, der mir jederzeit seine Flugkoordinaten durchgibt, damit ich weiß, wo er sich befindet.
Während der Ballon am Himmel fährt, ist es meine Aufgabe, ihn zu verfolgen und immer in der Nähe zu bleiben. Der Pilot gibt mir dann gegen Ende der Fahrt an, wo er ungefähr landen wird. Genau kann man das ja nie sagen. Daher sind Funkverbindung und Orientierung unheimlich wichtig. Wenn der Ballon dann landet, versuche ich, möglichst schon dort zu sein oder zumindest in der Nähe. Ich helfe dann den Passagieren und dem Piloten beim Abbau des Ballons und verstaue alles wieder in dem Anhänger. Nach der Sekt-Taufe fahre ich die Passagiere wieder zurück zu unserem Treffpunkt.
Wie lange arbeiten Sie schon bei geo - Die Luftwerker?
Ich bin schon seit 1998 dabei.
Welche Voraussetzungen muss man mitbringen für diesen Job?
Man muss einen Anhänger-Führerschein haben. Ansonsten sollte man ein guter Fahrer sein und schon einiges an Fahrerfahrungen, auch außerhalb von Straßen, haben. Ich muss oft durch Wälder oder über Feldwege fahren, dies sollte man beherrschen. Denn der Ballon landet ja nicht auf Straßen oder asphaltierten Plätzen, sondern in der Regel auf Wiesen oder Feldern. Dort muss man mit dem Anhänger hinten dran irgendwie hinkommen. Daher ist eine gewisse Fahrpraxis nötig und natürlich ein guter Orientierungssinn!
Wurden Sie in Ihrem Job ausgebildet bzw. angelernt?
Ich bin ein paar Mal bei anderen Verfolgern mitgefahren, um zu sehen, was ich machen muss und auf was es ankommt. Man weiß ja vorher gar nicht, was genau da auf einen zukommt. Danach bin ich dann selber gefahren.
Welche Herausforderungen gibt es beim Verfolgen?
Die größte Herausforderung oder Schwierigkeit besteht, wenn der Funk abbricht. Das kann vorkommen, ist aber zum Glück sehr selten. Gerade im Herbst oder Winter ist es dann schwierig, im Dunklen den Ballon zu finden. Zumal ich in Ostholstein zum Beispiel kaum etwas nach oben sehen kann. In solchen Fällen muss man ungefähr wissen, wohin der Ballon fahren wird. Das bespreche ich mit dem Piloten natürlich schon vor dem Start, wenn sich dann aber unvorhergesehen die Windrichtung ändert, wird es ziemlich schwierig.
Was reizt Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?
Der Ballon landet nur selten auf dem gleichen Fleck oder auf der gleichen Wiese. Dadurch komme ich natürlich sehr viel herum und es ist sehr abwechslungsreich. In all den Jahren meiner Arbeit ist der Ballon bisher nur ein oder zwei Mal am selben Platz gelandet. Außerdem lerne ich immer sehr viele nette Menschen kennen, das gehört natürlich auch dazu und ist ein wunderschöner Nebeneffekt!